Der Wandel des Bauwesens und seine Auswirkungen
Seit ca. 150 Jahren verändern wir mit nachhaltigen Konsequenzen unsere Welt.
Durch unsere veränderte Lebensweise veränderten wir auch unsere Umwelt, unsere Nahrungsmittel, unseren Lebensraum und nicht zuletzt auch unsere Bau- und Wohnart.
Im Bauwesen erfolgte die wahrscheinlich größte Veränderung der Geschichte nach dem 2. Weltkrieg. In Zeiten großer Not und Entbehrung musste in kurzer Zeit ein enormer und vor allem billiger Wiederaufbau erfolgen. Scheinbar war jedes Mittel Recht, um das zu erreichen. Rohstoffe wie Erdöl waren billig zu haben und so kamen einhergehend mit der chemischen Industrialisierung viele Produkte wie Plastik, Synthetik, Chemie & Co. auf dem Markt und die sogenannten „Nachkriegsbaustoffe“ nahmen ihren Siegeszug auf, welcher sich bis heute im Bauwesen nachhaltig manifestiert hat.
Konventielle Baustoffe heute
Als Produkt dieser Entwicklung finden wir heute in konventionellen Gebäuden fast keinen naturbelassenen Baustoff mehr. Es ist zur Selbstverständlichkeit geworden, dass irrsinnig viele Zusätze in Baustoffe kommen, um z.B. bestimmte technische Eigenschaften zu erfüllen. Als Beispiel bei konventionellen Putzen, welchen Luftporenbildner, Verzögerer, Entschäumer, Konservierer usw. (sog. Additive) beigefügt werden, um z.B. die Verarbeiterfreundlichkeit herzustellen.
Vieles was natürlich aussieht oder aussehen will, entpuppt sich aber als nachhaltige Schadstoff- und Recyclingfalle.
Die Macht der Gewohnheit
Häufig werden diese Baustoffe als bewährt eingestuft. Nicht weil sie das wirklich sind, sondern weil es gewohnt und scheinbar einfach geworden ist mit diesen Baustoffen zu arbeiten. Jeder Handwerker kennt sie, kann damit umgehen und die Masse der Akteure verdient damit nachhaltig gutes Geld. Sympathieträger ist die Macht der Gewohnheit und so ist es nicht verwunderlich, dass gerade aktuell der Versuch läuft diese Baustoffe als nachhaltig einzustufen, obwohl sie es von den Grundlagen und Erkenntnissen der Zusammenhänge nicht sind und nicht sein können. Allen Voran um das „Weiter wie bisher“ zu rechtfertigen.
Naturbaustoffe werden noch immer in Frage gestellt
Naturbaustoffe, welche sich in nachvollziehbaren Kreislaufgesetzen der Natur von selbst regenerieren und am Beispiel Holz und Pflanzenfasern bereits in Wachstumsprozess wieder CO2 aufnehmen und speichern, werden in Frage und Zweifel gestellt.
So stellt der wichtige und notwendige Waldumbau in Deutschland große Mengen an echt nachhaltigem Material zur Verfügung, welches genutzt werden will und kann, um das eingewachsene CO2 langfristig zu binden.
Nachhaltiges Bauen dank Forstwirtschaft
Da in Deutschland mit mehr als 30% Holzanteil zur Landfläche derzeit noch mehr Holz nachwächst als geerntet wird, ist die regionale und nachhaltige Forstwirtschaft ein wichtiger Beitrag zum aktiven Klimaschutz. Entsteht eine Wertschätzung zum Wald, dann wird er auch geschützt und aufgeforstet. Da die nachhaltige Forstwirtschaft im Grundgesetz verankert ist, kann man sich in Deutschland darauf verlassen, dass keine großangelegte, unzuträgliche Entnahme stattfindet.
Baubiologisch bauen statt CO2 produzieren
Manche glauben den Wald kann man schützen, indem er nicht genutzt wird und stattdessen der vorhandene und aufgrund des Klimawandels sowieso sterbende Monokulturwald sich selbst überlassen wird.
Jedes mit derartigem Holz und Naturbaustoffen gebaute Haus verhindert den vielfach größeren CO2-Ausstoß zur Herstellung, Produktion und Entsorgung von konventionellen Baustoffen und Gebäuden.
Die zu diesen Prozessen notwendigen Energiemengen zum konventionellen Bauen werden auf absehbare Zeit nicht regenerativ zur Verfügung stehen und damit nach wie vor im Löwenanteil mit fossilen Energien befriedigt.
Allein die Herstellung von Zement und Beton macht schon 30% der gesamten Co2 Freisetzung im Bauwesen aus. Oft sind es die Begleitumstände einer Bauweise, welche zum eigentlichen Schaden führt.
Wir könnten gar nicht so viele Bäume pflanzen, um diese Freisetzung im Missverständnis dieser Zusammenhänge zu kompensieren. Außerdem müsste ein nachhaltiges Interesse bestehen, um das zu tun. Wer keine Wertschöpfung aus seiner Arbeit erzielt, wird diese nicht machen. Wer soll den Wald dann pflanzen? Wer oder was soll den Mehrausstoß an CO2 binden?
Nachhaltigkeit beginnt bei der Wahl der Baustoffe
So wäre es mehr als wünschenswert und echt nachhaltig auf diese Herstellungs‑, Nutzungs- und Entsorgungsenergien von konventionellen Baustoffen zu verzichten und den von Natur aus nachhaltigeren Naturbaustoffen den Vorzug zu geben. Sinnvoll angewandt durch die regionale, nachvollziehbare und echt nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und Ackerflächen.
Wer regionale Kreisläufe unterstützt und sich über wahre Nachhaltigkeitszusammenhänge informiert, kann diese nachvollziehen und unbesorgt mit Naturbaustoffen bauen und damit einen echt nachhaltigen Umweltschutz erreichen. Nicht zuletzt durch die Förderung und Wertschätzung regionaler Rohstoff- und Wirtschaftskreisläufe…
Transparent, einfach, nachvollziehbar, natürlich und echt nachhaltig!
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