Nachhaltigkeit

Das Missverstehen der Nachhaltigkeit

Autor

Stefan Schön
Kategorie
Nachhaltigkeit

Der Wandel des Bauwesens und seine Auswirkungen

Seit ca. 150 Jahren verändern wir mit nach­hal­tigen Konse­quenzen unsere Welt. 
Durch unsere verän­derte Lebens­weise verän­derten wir auch unsere Umwelt, unsere Nahrungs­mittel, unseren Lebensraum und nicht zuletzt auch unsere Bau- und Wohnart.

Im Bauwesen erfolgte die wahr­scheinlich größte Verän­derung der Geschichte nach dem 2. Welt­krieg. In Zeiten großer Not und Entbehrung musste in kurzer Zeit ein enormer und vor allem billiger Wieder­aufbau erfolgen. Scheinbar war jedes Mittel Recht, um das zu erreichen. Rohstoffe wie Erdöl waren billig zu haben und so kamen einher­gehend mit der chemi­schen Indus­tria­li­sierung viele Produkte wie Plastik, Synthetik, Chemie & Co. auf dem Markt und die soge­nannten „Nach­kriegs­bau­stoffe“ nahmen ihren Siegeszug auf, welcher sich bis heute im Bauwesen nach­haltig mani­fes­tiert hat. 

Konventielle Baustoffe heute

Als Produkt dieser Entwicklung finden wir heute in konven­tio­nellen Gebäuden fast keinen natur­be­las­senen Baustoff mehr. Es ist zur Selbst­ver­ständ­lichkeit geworden, dass irrsinnig viele Zusätze in Baustoffe kommen, um z.B. bestimmte tech­nische Eigen­schaften zu erfüllen. Als Beispiel bei konven­tio­nellen Putzen, welchen Luft­po­ren­bildner, Verzö­gerer, Entschäumer, Konser­vierer usw. (sog. Additive) beigefügt werden, um z.B. die Verar­bei­ter­freund­lichkeit herzu­stellen.

Vieles was natürlich aussieht oder aussehen will, entpuppt sich aber als nach­haltige Schad­stoff- und Recy­cling­falle. 

Die Macht der Gewohnheit

Häufig werden diese Baustoffe als bewährt einge­stuft. Nicht weil sie das wirklich sind, sondern weil es gewohnt und scheinbar einfach geworden ist mit diesen Baustoffen zu arbeiten. Jeder Hand­werker kennt sie, kann damit umgehen und die Masse der Akteure verdient damit nach­haltig gutes Geld. Sympa­thie­träger ist die Macht der Gewohnheit und so ist es nicht verwun­derlich, dass gerade aktuell der Versuch läuft diese Baustoffe als nach­haltig einzu­stufen, obwohl sie es von den Grund­lagen und Erkennt­nissen der Zusam­men­hänge nicht sind und nicht sein können. Allen Voran um das „Weiter wie bisher“ zu recht­fer­tigen.

Naturbaustoffe werden noch immer in Frage gestellt

Natur­bau­stoffe, welche sich in nach­voll­zieh­baren Kreis­lauf­ge­setzen der Natur von selbst rege­ne­rieren und am Beispiel Holz und Pflan­zen­fasern bereits in Wachs­tums­prozess wieder CO2 aufnehmen und spei­chern, werden in Frage und Zweifel gestellt.

So stellt der wichtige und notwendige Wald­umbau in Deutschland große Mengen an echt nach­hal­tigem Material zur Verfügung, welches genutzt werden will und kann, um das einge­wachsene CO2 lang­fristig zu binden.

Nachhaltiges Bauen dank Forstwirtschaft

Da in Deutschland mit mehr als 30% Holz­anteil zur Land­fläche derzeit noch mehr Holz nach­wächst als geerntet wird, ist die regionale und nach­haltige Forst­wirt­schaft ein wich­tiger Beitrag zum aktiven Klima­schutz. Entsteht eine Wert­schätzung zum Wald, dann wird er auch geschützt und aufge­forstet. Da die nach­haltige Forst­wirt­schaft im Grund­gesetz verankert ist, kann man sich in Deutschland darauf verlassen, dass keine groß­an­ge­legte, unzu­träg­liche Entnahme statt­findet.

Baubiologisch bauen statt CO2 produzieren

Manche glauben den Wald kann man schützen, indem er nicht genutzt wird und statt­dessen der vorhandene und aufgrund des Klima­wandels sowieso ster­bende Mono­kul­turwald sich selbst über­lassen wird.  

Jedes mit derar­tigem Holz und Natur­bau­stoffen gebaute Haus verhindert den vielfach größeren CO2-Ausstoß zur Herstellung, Produktion und Entsorgung von konven­tio­nellen Baustoffen und Gebäuden. 

Die zu diesen Prozessen notwen­digen Ener­gie­mengen zum konven­tio­nellen Bauen werden auf absehbare Zeit nicht rege­ne­rativ zur Verfügung stehen und damit nach wie vor im Löwen­anteil mit fossilen Energien befriedigt. 

Allein die Herstellung von Zement und Beton macht schon 30% der gesamten Co2 Frei­setzung im Bauwesen aus. Oft sind es die Begleit­um­stände einer Bauweise, welche zum eigent­lichen Schaden führt.  

Wir könnten gar nicht so viele Bäume pflanzen, um diese Frei­setzung im Miss­ver­ständnis dieser Zusam­men­hänge zu kompen­sieren. Außerdem müsste ein nach­hal­tiges Interesse bestehen, um das zu tun. Wer keine Wert­schöpfung aus seiner Arbeit erzielt, wird diese nicht machen. Wer soll den Wald dann pflanzen? Wer oder was soll den Mehrausstoß an CO2 binden?

Nachhaltigkeit beginnt bei der Wahl der Baustoffe

So wäre es mehr als wünschenswert und echt nach­haltig auf diese Herstellungs‑, Nutzungs- und Entsor­gungs­en­ergien von konven­tio­nellen Baustoffen zu verzichten und den von Natur aus nach­hal­ti­geren Natur­bau­stoffen den Vorzug zu geben. Sinnvoll ange­wandt durch die regionale, nach­voll­ziehbare und echt nach­haltige Bewirt­schaftung der Wälder und Acker­flächen.

Wer regionale Kreis­läufe unter­stützt und sich über wahre Nach­hal­tig­keits­zu­sam­men­hänge infor­miert, kann diese nach­voll­ziehen und unbe­sorgt mit Natur­bau­stoffen bauen und damit einen echt nach­hal­tigen Umwelt­schutz erreichen. Nicht zuletzt durch die Förderung und Wert­schätzung regio­naler Rohstoff- und Wirt­schafts­kreis­läufe…

Trans­parent, einfach, nach­voll­ziehbar, natürlich und echt nach­haltig!

Lese hier mehr dazu im Handbuch für nachhaltigen Waldumbau:

Stefan Schön
Baubiologe & Energieberater IBN Mit über 30 Jahren Erfahrung vereine ich handwerkliches Können mit baubiologischem Wissen, um nachhaltige und gesunde Wohnräume für Menschen zu gestalten, denen gesundes Wohnen wichtig ist. Mit meiner Firma Baubiologie Schön sind wir spezialisiert auf das Planen, Gestalten und Bauen, sowie Sanieren von baubiologischen Häusern.

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Baubio. Energieberater IBN
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